Gedanken zur Monatslosung im Mai 2025
von Karola Müller
„
Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.“ (JOEL 1,19-20)
Bevor Gott am ersten Pfingsttag die Gläubigen mit seinem Geist erfüllt hatte (Apostelgeschichte 2), gab es bis dahin nur einzelne Menschen, zu denen er sprach und die als Propheten sein Wort und seinen Willen an die Menschen weitergaben. Einer der bekanntesten ist sicher der Prophet Jona, der von Gott den Auftrag bekam, die Stadt Ninive zur Umkehr aufzurufen und der später von einem großen Fisch verschluckt wurde.
Auch zu dem Propheten Joel sprach Gott. Er sollte den Israeliten das Gericht Gottes verkündigen. Eine deutliche Botschaft, die auch uns betrifft. Am „Tag des Herrn“ wird Gott die Menschen richten und wir tun gut daran, auf seiner Seite zu stehen.
In diesen Tagen hatte eine große Heuschreckenplage das Land überfallen. Aber nicht – wie bei den Plagen in Ägypten zur Freilassung der Israeliten -, sondern zur Strafe gegen das Volk Israel. Es muss schrecklich gewesen sein und erinnert mich an die Borkenkäfer, die sich über unsere Fichten hergemacht haben. Nur viel schlimmer. Alles, alles hatten sie gefressen und somit auch die Samen für die nächsten Ernten. Kein Getreide, Obst, keine Nahrung. Wo keine Pflanzen, da kein Schutz für den Erdboden, kein Wasserkreislauf. Es folgte daher eine Dürre und mit ihm Waldbrände. Rinder stöhnten und Schafe verschmachteten, sagt der Text. Die Freude der Menschen war zum Jammer geworden.
Was also, bleibt? Was kann das Unheil wenden und wie das Überleben sichergestellt werden? Nun kommen die beiden Verse der Monatslosung und mit ihnen die Lösung:
Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir, denn die Bäche sind vertrocknet.
Menschen und Tiere schreien und rufen zu Gott! Das ist der Ausweg, den Gott geschaffen hat!
Sie wissen, dass Gott der Einzige ist, der retten kann. Die ganze Schöpfung ruft nach ihm, denn das ist uns ins Herz gelegt. „Not lehrt beten“ – Ein Ausspruch, der vielen bekannt sein dürfte. Ist es nicht so? Gott als ihr und unser letzter Ausweg. Nur, wenn sie sich ihm wieder zuwenden, mit ganzem Herzen, ihr böses Verhalten bereuen und Buße tun, kann es gut werden.
Und Gott? Den gnädigen Gott gereut seine Strafe. Er ist barmherzig, geduldig und von großer Güte, so steht es im weiteren Text. Große Worte, über die es lohnt nachzudenken. Heute wohnt der Heilige Geist Gottes in den Gläubigen und jeder Christ kann selbst die Stimme hören, die zur Umkehr aufruft.
An der Dringlichkeit hat sich zu damals nichts geändert.