Monatslosung im April 2025

Gedanken zur Monatslosung im April 2025
von Christoph „Chrifi“ Fischle

„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ (Lukas 24,32)

Zwei Männer auf dem Pilgerweg. Oder Heimweg. Oder Fluchtweg. Die Stimmung — ach, reden wir nicht drüber. Schritt folgt auf Schritt. Staub wirbelt auf und sinkt herab. So ist das nun mal in dieser Welt mit ihren Naturgesetzen. Alles erklärbar. Die Kunst ist, sich mental auf diese Wirklichkeit einzulassen. Dann kann man auch mit ihr umgehen.

Schritt auf Schritt auf Schritt. Warum nur hatten sie sich auf dieses Wunder-Abenteuer eingelassen? Warum nur sind sie diesem Jesus aus Nazareth gefolgt: Segen? Sehnsucht? Sensation? Ist doch egal jetzt! Eine Zeit lang Auszeit vom Alltag gehabt. Eine Weile an Gott geglaubt: das Gute im Menschen gesehen und gestaunt, was Jesus konnte. Einer, dem es nicht nur um sich selber ging. Aber das ist jetzt Geschichte. Alles hat ein Ende. Also doch eher ein Weg in den Alltagstrott.

Schritt auf Schritt auf Schritt auf Schritt. Und stopp. Muss das sein, dieses angequatscht werden. Wie es uns geht. Ja, müssen wir denn alles erklären? Ein ganz klein bisschen die Wut herauslassen: „Weißt du denn gar nichts?“ Und dann doch den Stöpsel ziehen und dem Herzen Luft machen. Ja, da ist Trauer. Ja, da ist Frust. Ja, wir hätten gerne den Himmel offen erlebt, Vergebung erfahren. Aber was willste machen? Jesus ist tot — Gott ist tot. Also, was soll’s.

Ein Lächeln tut sich auf. Und dann entspinnt sich ein Gespräch. Eins von der Sorte „Das knallt“. Aber nicht böse. Eher ein Schritt-für-Schritt-Prozess-Gespräch. Eins mit Tiefgang. Eins mit Wirkung, ja, Veränderung. Nichts mit Plattitüden, Vertröstung, geheucheltem Interesse; keine Besserwisserei.
Und dann stehen wir vor dem Restaurant mit Gästezimmer, bestehen auf einem gemeinsamen Abendbrot, setzen uns an den Tisch. Der Fremde betet, nimmt das Brot in die Hand, teilt es — und weg ist er! Einfach verschwunden als ob es ihn nie gegeben hätte. Und wir verstehen die Welt nicht mehr. Aber das letzte Stück der Reise; der Weg bis hierher, den spüren wir noch in den Füßen. Und wir hören immer noch seine Worte in den Ohren bis ins Herz. Könnte es … aber Nein! Oder etwa doch? „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“

Ostern ist ein altes Fest. Das gibt’s schon seit Urzeiten in unseren Breiten. Es folgt den Naturgesetzen. Das Christliche daran ist, wenn du dich auf deinem Weg unterbrechen lässt, weil du entdeckst: „Jesus ist auferstanden!“. In diesem Sinn: gesegnete Ostern!