Mit Luther singen am Reformationstag

Unter dem Motto „Mit Luther singen – Reformation als Singbewegung“ stand unsere diesjährige Feierstunde zum Reformationsgedenken. Die Veranstaltung, zu der zahlreiche Menschen aus dem Kooperationsraum K4 in die Altstadtkirche gekommen waren, war durch das gemeinsame Singen mehr als eine akademische Veranstaltung, sie war gelebte Glaubenspraxis.

Im 16. Jahrhundert wollte der Reformator in neuen Liedern das Evangelium von der Liebe Gottes in Jesus Christus in der Volkssprache seiner Zeit unter das Kirchenvolk bringen. Zunächst über Flugblätter rasch verbreitet, wurden seine Lieder durch die Aufnahme in Liedersammlungen bald in den Gottesdiensten gebräuchlich.

Von den knapp 40 uns überlieferten geistlichen Liedern aus der Feder Martin Luthers wurden am Reformationsabend ausgewählte sieben Lieder gesungen. Pfarrer Dietrich Schüttler gab in seinen jeweiligen Erläuterungen interessante Einblicke in die Entstehung und die inhaltliche Textaussage der gesungenen Lieder, die der Theologe Stephan Schaede einmal zusammenfassend so charakterisierte: „Doktor Martinus schrieb Choräle, die bis heute zu den Klassikern in unserem Gesangbuch zählen. Sie sind herb, urwüchsig und kunstvoll.“