[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Dank der miteingeladenen Damen war unser kleiner Bus bis zum letzten Platz gefüllt.
Das erste Ziel war der Landtag, denn dort wurde heute richtig regiert, d.h. das Parlament tagte, und wir konnten für eine Weile dem Spektakel beiwohnen. Die Kontrollen- wie auf einem Flughafen- passierten wir ohne Beanstandung. Von der Besuchertribüne blickten wir hinunter in den Plenarsaal, wo die Redeschlacht schon tobte. Gebrüll von rechts, Abwinken von links, es war ein ständiges Kommen und Gehen. Die Redner vorne redeten und ereiferten sich. Hörte ihnen eigentlich jemand richtig zu?
In der sich anschließenden Informationsrunde erfuhren wir, dass dies alles richtig ist und seinen tiefen Sinn hat. Na dann!
Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen konnten wir uns auf die Ausführungen unseres oberbergischen Abgeordneten Bodo Löttgen wieder gut konzentrieren. Er nahm sich eine ganze Stunde Zeit für uns und stand uns Rede und Antwort.
Was dann kam, war ein Kontrast: Die Kaiserswerther Diakonie. 1836 von Theodor Fliedner gegründet, ist sie bis heute eine große Einrichtung mit Krankenhäusern verschiedenster Art, Erziehungs-und Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis hin zur Fachhochschule für Pflegeberufe mit über 1000 Studierenden. Angeschlossen sind auch ein „Pflegemuseum“ sowie eine Paramentenstickerei.
In dem Museum hielten wir uns eine ganze Weile auf. Zur Zeit der Gründung bedeutete es für unverheiratete Frauen einen sozialen Aufstieg, wenn sie einen angesehenen Beruf in Erziehung oder Pflege erlernen konnte, denn damit war sie der Verheirateten gleichgestellt. Dies drückte sich auch durch ihre Kleidung aus, dem dunklen, langen Kleid und der Haube. Aber sie zahlte für diesen „Aufstieg“ einen hohen Preis: Nicht nur große psychische und physische Belastbarkeit wurden ihr abverlangt, sondern darüber hinaus Demut und Bereitschaft zur Selbstverleugnung. Heute undenkbar! Dennoch fanden sich damals sehr viele Frauen, die als Diakonisse der Schwesternschaft beitraten. Heute ist ihre Zahl nur noch klein, man erkennt sie nicht mehr unbedingt an ihrer Kleidung. Es sind gestandene Frauen, die mitten im Leben stehen! Für diese kleine Schar braucht man kein großes Mutterhaus mehr. Das ist jetzt ein Hotel, auch für Gruppen geeignet. Und die große Kirche wird auch für Veranstaltungen genutzt.
Ein randvoll gefüllter Tag! Danke dem Organisator!
Gerhild Gass[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]