[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Das kirchliche Erntedankfest spricht viele Menschen an – durch seinen direkten Naturbezug und die ausgedrückte Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfergott. Dabei gewinnt, auf dem Hintergrund der Umweltzerstörung und der schnellen Zunahme der Weltbevölkerung, der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung und zum Teilen der Gaben Gottes eine wachsende Bedeutung.
Am diesjährigen ersten Oktobersonntag füllte sich die Altstadtkirche zum Erntedankfest rasch mit Besucherinnen und Besuchern, unter ihnen auch Superintendent Jürgen Knabe und eine ganze Reihe von in der Landwirtschaft Tätigen oder an ihr besonders Interessierten. Denn der elfte kreiskirchliche Landwirtschaftsgottesdienst hatte das beherrschende Thema „Klimawandel“ auf dem Programm und dazu einen kompetenten Referenten zu Gast. Die Altstadtkirche war festlich geschmückt: Vor dem Altar war ein bunter Reigen von Erntegaben aufgebaut, darüber hing eine große, mit Sonnenblumen verzierte Erntekrone.
Das Team um den synodalen Umweltbeauftragten Peter Schmidt, der Bläserkreis der Kirchengemeinde unter Leitung von Dr. Annemarie Sirrenberg und Pfarrer Dietrich Schüttler gestalteten mit der Gemeinde einen thematisch konzentrierten Gottesdienst zu vielen Aspekten von Klima und Landwirtschaft.
An diesem Sonntag bestieg einmal kein theologisch gebildeter Prediger die altehrwürdige Kanzel der Altstadtkirche, sondern ein ausgewiesener Naturwissenschaftler: In einer Kanzelrede unterrichtete Klimaforscher Dr. Jonathan Donges, der am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig ist, eine aufmerksame Zuhörerschaft kenntnisreich über Entwicklungen und Folgen des Klimawandels. Er machte deutlich, wie sich Auswirkungen eines durch die menschliche Lebensweise verursachten Klimawandels zeigen: etwa in extremen Wetterphänomenen wie den Hitzesommern 2018 und 2019; in einer zügigen arktischen Eisschmelze, die zu einem ansteigenden Meeresspiegel und Überschwemmungen führt; in künftigen gravierenden Klimaveränderungen, wenn so genannte „Kipppunkte“ im Klimasystem überschritten worden sind . Was ist zu tun? Ein generelles „Umhandeln“ – nicht nur in Teilbereichen – sei erforderlich, mit dem Ziel, den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu begrenzen. Dann können wir Hoffnung für die Erde und die Zukunft ihrer Bevölkerung haben.
Das anschließende, am Erntedankfest übliche Abendmahl wurde angesichts der großen Gottesdienstgemeinde in der Form einer Wandelkommunion gefeiert. Dieser besondere, von Dank und Nachdenklichkeit geprägte Gottesdienst gehört mit Sicherheit zu denjenigen, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Dietrich Schüttler[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/1″][minti_gallery ids=“21350,21351,21352,21353,21354,21355,21356,21357,21358,21359,21360,21361,21362,21363,21365,21366,21367,21368,21369″ columns=“3″ style=“2″][/vc_column][/vc_row]